Heute macht das ehemalige Wohnungsbaukombinat (WBK) Neubrandenburg im Industriegebiet Ihlenfelder Straße in großen Teilen einen trostlosen Eindruck. Die fast vergessene Mecklenburgische Plattenbaugeschichte verdient es jedoch, aufgeschrieben und erzählt zu werden!
Während die Häusertypen IW64 (Typ Brandenburg/ Markleeberg) und IW65 (Typ Magdeburg) noch zeit und kostenintensiv in Block- und Streifenbauweise errichtet wurden, war der Einheits- Plattenbau WBS 70 ein universelles 1,20 m x1,20 m Baukastensystem mit weit spannenden Deckenplatten (bis zu 6 Meter waren möglich). Erstmalig konnten Häuser mit großen Grundrissen ohne tragende Wände in industrieller Massenfertigung errichtet werden. Die Wohnungsbauserie WBS 70 mit ihren verschiedensten Varianten prägte von 1970 bis 1990 den sozialen Wohnungsbau der gesamten DDR. Im WBK Neubrandenburg wurde erstmalig das WBS 70 Fertigungsverfahren entwickelt, umgesetzt und schließlich in sämtlichen 15 DDR- Wohnungsbaukombinaten praktiziert.
Grund genug, zu dokumentieren, was in Neubrandenburg wo war und was bis heute erhalten geblieben ist. Wir beginnen mit unserer Zeitreise in der Ramelower Straße, direkt am Praefab- Blähtonwerk. Auf dem Gelände befand sich früher das Plattenwerk für WBS 70 Innenwände und Trennwände. Was die Zeit überdauert hat, sind die Lage der Einfahrt und die großen Sandbunker. Ebenfalls gab es hier einen beliebten Jugendklub. Unscheinbar siecht ein mit Graffiti beschmierter Garagentrakt auf der gegenüber liegenden Seite der Ramelower Straße vor sich her, dabei waren es einst heilige Hallen: Hier stand der Dienstwagen des Kombinatsdirektors Kolbe, der Dienstwagen des Betriebsdirektors Udo Krüger und die Autos der Fahrbereitschaft. Im Praefab- Werk sind noch heute einige Bauingenieure und Zeichner des ehemaligen WBK beschäfigt. Die modernen Produkte des Blähtonwerkes sind genau genommen eine konsequente, aber sehr individuelle Fortführung des industriellen DDR- Wohnungsbaus. Nur entstehen die Platten und Wände(10/12/17,5/20/24/29 und Sondergrößen) heute unmittelbar nach der Konstruktion computergesteuert. Laser markieren während der Produktion sogar die Position von Steckdosen und Leitungen; die Betonplatten sind nach dem Guss malerfertig geglättet. Heinrich Jakubzik, ein ehemaliger Baudezernent Neubrandenburgs, besuchte auf seiner persönlichen Zeitreise in die berufliche Vergangenheit mit seinen ehemaligen Kommilitonen bzw. mit seiner Bauingenieursklasse einmal das Praefab- Blähtonwerk. Mit Stolz und Erstaunen stellten die studierten Besucher und die aktiven Praefab-Mitarbeiter gemeinsam fest, dass die am alten WBK-Standort erdachten Ideen und Konzepte in kleinen Teilen noch heute die gegenwärtige Moderne prägen. Nur damals wurde auf Grund von Material- und Maschinenbauproblemen in der sozialistischen Planwirtschaft viel zu wenig umgesetzt…. oder würden Sie, geschätzter Leser, vermuten, dass wagemutige Projektanten des WBK Neubrandenburg sogar Rundbauten aus WBS 70 Elementen planten, aber nicht errichten durften?
Wir überqueren die Ihlenfelder Straße und gelangen zu einer Steele , welche an das Schicksal von 5200 weiblichen Zwangsarbeiterinnen erinnert. Hier, auf dem Gelände der ehemaligen Mechanischen Werkstätten Neubrandenburg (MWN), befand sich von 1943- 1945 ein KZ-Außenlager des KZ-Stammlagers Ravensbrück. Die inhaftierten Frauen wurden als billige Arbeitskräfte im MWN eingesetzt. Viele Frauen hielten den köperlichen Strapazen und grausamen Lagerbedingungen nicht stand und wurden unbarmherzig selektiert. Um die Erinnerung an die Opfer wach zu halten, wurde in einem Flachbau neben dem Verwaltungsgebäude des ehemaligen VEB Baustoffversorgung im September 1980 eine Mahn-und Gedenkstätte eröffnet. Mit dem Untergang der DDR und des VEB Baustoffversorgung verwahrloste der Gedenkort völlig. Verwahrlost sind auch die drei großen Plattenbaugebäude- ehemals Sitz von Konstruktion, Verwaltung, Betriebs- und Kombinatsdirektor.
Hinter der Bushaltestelle „Industrieviertel“ liegt die ehemalige Betriebseinfahrt zur WBK- Vorfertigung. Links das Pförtnerhaus, von dem aus die Betriebsschranke (der Rumpf ist noch neben der Einfahrt vorhanden) bedient wurde. Rechts, im blauen Flachbau befand sich das Meisterbüro Transport-Vorfertigung. Damals war die Eingangstür noch an der Längsfront ( da, wo das kleine ,weiß zugeklebte Fenster zu sehen ist). Hier gingen alle LKW-Fahrer rein, bekamen ihre Aufträge und letzte Instruktionen vom Meister. Musste etwas schnell umdisponiert werden, konnte der Meister die Fahrer der schweren Zugmaschinen über Bordfunk im gesamten Stadtgebiet erreichen: „Wohburg xxx, bitte melden!“.
Im Flachbau hinter dem Meisterbüro befand sich die berühmte WBK-Kantine. Hier gab es leckeres Frühstück und gutes Mittagessen. Für die Nachtschicht wurde vorgekocht, denn im WBK wurde in einigen Abteilungen rund um die Uhr gearbeitet. Nachts wurde mit einem großen KrAZ 258 oder einem Barkas B1000 die Belegschaft des Saugbaggers in der Kieskuhle Hintersten Mühle aus Essenkübeln versorgt. Von hier bezog das Wohnungsbaukombinat Kies und Splitt für die gesamte Betonplattenproduktion. Den Schüttguttransport ins Neubrandenburger Stammwerk übernahmen LIAZ-Kipper des Kraftverkehrs. Ergänzend sei bemerkt, dass auch die Kieskuhle Neukalen das WBK Neubrandenburg mit Kies versorgte. Zum WBK Neubrandenburg gehörten ebenfalls die Betonplattenwerke von Pasewalk und Friedland.
Links neben dem grauen Pförtnerhaus erhebt sich eine rote Halle- das war der ehemalige Bewehrungsbau für Innenwände, Außenwände und Decken. Hier wurden Stahlmatten geflochten und anschließend geschweißt. Heute fertigt auf dem Gelände und in der Halle die Neubrandenburger Stahlhandel und Bewehrungsbau GmbH ihre Produkte- es ist also etwas vom WBK übrig geblieben.
Gerade zu, die verglaste Fabrikhalle (Halle 1) ,beherbergte die AC-Fertigungslinie für WBS70-Außenwände. Hier wurde in die Stahlmatten vom Bewehrungsbau in Beton gegossen und anschließend die produzierten Platten nach Größe abgelagert. Schräg hinter der Kantine wurden alle Badzellen gefertigt.Diese Badzellen waren montagefertig- in ihnen waren Waschbecken, Badewanne und WC vorinstalliert, so dass die Anschlüsse im Rohbau-WBS70 nur noch angeflanscht werden mussten- fertig! Worüber viele heute schmunzeln, war damals ein akutes Problem: Standen die fertigen Badzellen ( mit ihrer Sanitärinstallation) zu lange auf dem Werksgelände rum, baute so mancher Langfinger die Mischbatterie oder den Handhebel- Wasserhahn ab.
Den Transport der fertigen Badzellen auf dem WBK-Gelände erledigte ein spezieller Gabelstapler mit eingebautem W50 Motor. Die Badzellen waren sehr zerbrechlich und wurden darum nur in Ausnahmefällen mit dem zu hart gefederten Tieflader P300 zur Baustelle transportiert. In der Regel fuhren besonders gefederte LIAZ-Tieflader des VEB Kraftverkehr Neubrandenburg die Badzellen zur Baustelle. Auf die LIAZ- Tieflader passten insgesamt 3 Badzellen. Diese Tieflader hatten durch gekreuzte Stahlseile gut gelenkte Hinterachsen und kamen so mit ihrer schweren und überbreiten Last um jede Ecke.
Da wir das Betriebsgelände nicht betreten können/dürfen und die hinteren Hallen auch noch betrachten wollen, gehen wir die Ihlenfelder Straße ein kleines Stück entlang und schlüpfen an der WBK- Ostseite, unmittelbar vor der Stadtwerke- Kraftwerks-Einfahrt, durch ein großes Loch im Zaun. In der Grauzone sind wir nicht allein- Spaziergänger, Gassi-Gänger und eine Menge Jugendliche frequentieren die Industriebrache. Vom östlichen WBK- Zaun bekommen wir eine gute Sicht auf Halle 2, welche sich hinter der Halle 1 nahtlos anschließt. In Halle 2 befand sich die WBS70- Deckenlinie. Pro Fertigungslinie ( Halle 1 & 2 ) hoben 2 Schienenkräne die fertigen Betonplatten auf Paletten. Von den insgesamt 7 Kränen ( 4 für die Beladung der Paletten, 2 für die Beschickung der Sandbunker mit Kies und Splitt und 1 Kran für die Beladung der Züge in die SU) ist heute nur noch ein blauer Kran erhalten.
Die beladenen Paletten wurden dann über ein riesiges Seilzugsystem auf Güterwaggons oder schwere KrAZ- Tieflader gezogen und anschließend auf die Baustellen gefahren. Auf einen KrAZ- Tieflader wurden je nach Gewicht (zwischen 36 und 40 Tonnen), immer 4-6 Platten verladen.
Gehen wir noch ein kleines Stück in südliche Richtung, erreichen wir die Halle der ehemaligen Hänger & KrAZ – Werkstatt. Hier wurden Pflege und Reparaturarbeiten der WBK- Tiefladerflotte durchgeführt. Das ging vom abschmieren der Radkränze & Lenkstangen bis hin zum Reifenwechsel. Im kleinen südlichen Anbau waren Waschhalle & Rädermontage untergebracht. Der verfallene Anbau, in dem sich heute ein Jäger einen Hochsitz gebaut hat, soll auch erwähnt sein: Das war das Reifenlager für runderneuerte Reifen. Auf dem riesigen Platz vor der Werkstatthalle wurde die WBK- Fahrzeugflotte- KrAZ, W50 und Tieflader abgestellt.
Das Gelände der WBK-Vorfertigung hatte am Südende einen Bahnanschluss mit zwei Verladelinien- eine für den DDR-weiten Transport, mit der anderen wurde die Sowjetunion beliefert. Eine Schwertransporter- Fahrstraße führte im Einbahnstraßenverkehr entgegengesetzt des Uhrzeigersinns auf dem äußeren Betriebsgelände um die Hallen herum zu den jeweiligen Verladerampen. Vom betriebseigenen Verladebahnhof wurde vorwiegend Berlin beliefert: Der in Neubrandenburg mit WBS70- Betonelementen beladene Ganzzug fuhr nach Hoppegarten und wurde dort am Wochenende (Sa&So) entladen. Aus den Neubrandenburger WBK- Platten entstanden große Teile von Marzahn, die Wilhelm Pieck Str., Hellersdorf und Hohenschönhausen. Die damalige Jugendbewegung der gesamten DDR (Jugendbrigaden und Wohnungsbaukombinate aus Neubrandenburg, Cottbus, Rostock, Magdeburg und Berlin) trug viel zum Aufbau Berlins bei- so sind die verschiedenen Baustile zu erklären. Unbedingt erwähnt sei natürlich noch das Neubrandenburger Plattenwerk Süd: Hier wurden seit Mai 1957 verschiedene Elemente für Großblöcke, wie Drempel für Balkone, Hauseingänge, Lüftungs- und Schornsteinschächte produziert. Später fertigte das Betonwerk Süd 200 unterschiedliche Betonelemente für den Bau von Schulen und Kindergärten.
Nachdem die gefertigten Betonelemente durch die WBK-Tiefladertransportflotte auf die Baustelle transportiert wurden, übernahmen die Bauarbeiter der Montagebrigaden, so genannte „Taktstraßen“, die Errichtung der Plattenbaublöcke. Die Taktstraße 3 des WBK Neubrandenburg war in den 70er Jahren die schnellste in der gesamten DDR. Zum 60. Jahrestag der Oktoberrevolution bekam das Wohnungsbaukombinat Neubrandenburg im Jahre 1977 den Karl Marx Orden verliehen. Damals schaffte man es, in 38 Tagen fast 40 WBS70- Wohnungen zu bauen.Im Schnitt wurde nach 28 Tagen ein kompletter Wohnblock errichtet.
Doch zurück zum Rundgang, zurück zur Ihlenfelder Straße! Wir überqueren die Ihlenfelder und gehen ein kleines Stück die Sadelkower Straße, bis zur ehemaligen Schleiferei Tallach hinauf. Hinter dem Silo der ehemaligen Saat und Pflanzgut und neben dem heutigen Blähtonwerk stand der riesige Gleitfertiger des WBK Neubrandenburg. Auf dem heute mit Gras bewachsenen Ödland wurden früher Hohlblocksteine gegossen. An der Kranbahn-Laufkatze des Gleitfertigers hing eine befüllbare Bombe. Mit ihr wurde der fertig gemischte Beton in Formen gegossen. Die fertig abgebundenen Hohlblocksteine wurden anschließend auf die andere Straßenseite, zur Baustoffversorgung transportiert.Hohlblocksteine waren ein begehrter Baustoff für alle DDR-Eigenheimbauer und Gartenbesitzer. Der zur Produktion erforderliche Zement wurde über ein noch heute vorhandenes Bahngleis angeliefert. Vorhanden sind auch noch einige originale DDR-Lichtmasten, eine Werkhalle und wenige Fundamentreste.
Die Platte erlebt auf Grund ihrer Dauerhaftigkeit ( man mag es nicht glauben, aber WBS 70- Bauten sind für eine Standzeit von 80- 100 Jahre ausgelegt) und ihrer Vielfältigkeit eine ungeahnte Wiedergeburt. Bei etlichen Wohnsilos wurden die obere Etagen zurückgebaut und durch Teilabrisse das komplette Wohnumfeld für die Menschen attraktiver gemacht. Ein Beispiel dafür findet der interessierte Leser auf dem Datzeberg in der Straße Uns Hüsung. Mit den rückgebauten WBS 70 -Elementen wurde direkt neben den umgestalteten Häusern ein Skulpturenpark der DDR-Plattenbauepoche geschaffen.
Die Neubrandenburger Wohngebiete Oststadt, Datzeberg, Oberbach und Reitbahnweg erfreuen sich mit ihrer Umgestaltung wieder zunehmender Beliebtheit. Der Datzeberg leuchtet bei Nacht wie eine trutzige Burg und prägt die Silhouette von Neubrandenburg.
In der Koszaliner Straße 7 (Neubrandenburger Oststadt) steht der erste WBS70- Block der DDR. Hier wurde am 6.10.1972 die erste WBS 70 Platte gesetzt. Dieses bauhistorisch bedeutende Haus wurde bewusst in den Originalzustand rekonstruiert( in der heutigen Zeit wird eigentlich bei jeder Modernisierung z.B. auch ein Fahrstuhl eingebaut) und unter Denkmalschutz gestellt.
Was im Rahmen unserer Zeitreise unbedingt noch erwähnt werden muss: Das WBK Neubrandenburg erbaute in Templin von 1978- 1984 als WBS 70-Bauweise das größte FDGB-Ferienheim der DDR . Das FDGB- Erholungsheim „Friedrich Engels“ hatte 12 Stockwerke, 700 Zimmer, Schwimmhalle, Sauna, Panorama-Restaurant, Bäckerei,Fleischerei und sogar eine extra Etage für körperbehinderte Urlauber. Während alle Außenwände von der AC- Linie des WBK Neubrandenburg produziert und geliefert wurden, kamen die Innenwände aus dem nahe gelegenen Betonwerk Milmersdorf. Die Betonplatten wurden oftmals per Bahn nach Templin verfrachtet und vor der Montage im Zwischenlager Templin deponiert. Den Transport zur Baustelle erledigte anschließend die Neubrandenburger WBK-Kraz-Tiefladerflotte. Deren Fahrer waren in der Region hoch angesehen. Manch einer von den damaligen Helden gönnte sich etwas Genuss und fuhr in einem heißen Sommer zur Mittagspause mit seinem riesigen Kraz-Tieflader einfach mal zum baden an den Lübbesee.
Das ehemalige FDGB- Ferienheim hat die Zeitenwende + verschiedene Eigentümer überdauert und heißt seit 2010 Ahorn Seehotel Templin. Die Hotel-Fassade wurde 2015 durch den Maler Michael Fischer umgestaltet. Die öde WBS 70-Fassade strahlt nun in bunter Pop Art. Alleine dieses Kunstwerk sollte für Sie, lieber viertorestadt.de – Leser, ein Grund sein, das WBS 70 Hotel von Näherem zu betrachten.
Die Kollegen der KraZ und Hängerwerkstatt . Leider ist die Namensliste nicht vollständig…wenn Sie weitere Infos haben, so senden Sie mir gerne eine Mail (über Impressum).
1 Udo Abraham (heute Gerüstbau Abraham)
2 Juel (Dreher und Zerspaner)
3 Uwe Meier (KraZ- Schlosser)
4 Hascher
5 Seehafer
6 Hensel
7
8 Wende (Hängerschlosser)
9 Postier
10 Dieter Krause
11 Gerald Lehmann (genannt Erwin)
12
13 Wachholz
14 Karber (Kalle)
15 Fechner
16 Rennhack
17 Ralph Zander (Elektriker, später 2. Meister mit Sponi)
18
19 Rumi
20
21 Birr
Eine KRAZ-Besatzung bestand immer aus 2 Fahrern. Fuhren die Schwerlasttransporter im Umfeld, so schaffte man zwei bis 3 Touren am Tag. Die Fahrer wechselten sich dabei ab. Für eine Tour nach Berlin brauchte man eine Schicht. Auf den Bildern sehen wir Palettenwagen für Außenwände. Bei der Verladung stand der Anschläger immer auf dem Mittelsteg. Für den Transport von Decken hatten die Palettenwagen keinen Mittelsteg.
Große Hochachtung für den Content-Schöpfer dieser Seite.
In Reflexion der Vergangenheit hat er die Wirklichkeit in ihrer Vielfalt reflektiert.
Bauwerke, Momente ihres Daseins, inkl. ihren Verfalls, falls
nachhaltige Konzepte sich an einer Finanzierung messen lassen müssen.
Damit ist die Frage nach Eigeninitiative implizit gestellt:
Ist-Zustand,
nach früheren Bauplänen zum download,
nach technischen Details
und natürlich nach Lage
und Ansprechpartnern implizit angestoßen.
Die Darstellung von Bauwerken ist natürlich keine Neuerfindung.
Klaro. Allerdings hat der Content-Verfasser die Wertschöpfung zusätzlich
integriert. Damit hat er jeglichen Eröffnungsfeiern, bspw.
der Semper-Oper in Dresden,
Elbphilharmonie in Hamburg
oder der Metropolitan Opera in NY
den Spiegel vorgehalten: Wieso werden nicht endlich
mal wieder die Wertschöpfer erwähnt, dargestellt oder geehrt?
Also diejenigen, die bei Wind und Wetter die Infrastruktur
umsetzen. Diejenigen, die in jeder BAB, jeder Bilanz,
in jeder EÜR auftauchen und über ihre Lohnsteuer
einen Wasserkopf finanzieren, der sich weigert, ihnen eine Mindestrente
iHv 1200,00 € nach 05 (!) Jahren zu garantieren.
Ok, das war nicht das Grunanliegen dieser Seite, das
greift zu weit.
Wirklich?
Wieso sitzen nicht wenigstens mal zu großen Jubiläen,
diejenigen in den ersten beiden Reihen,die diese Gebäude gebaut
haben.
Der Content Autor weiß sich zu beschränken, verschließt sich aber
zumindest nicht dem hohen Respekt, den die Wertschöpfer
sich immer wieder erarbeitet haben. Unmittelbar unter
den fotografierten Bau-Ruinen integriert er diesen Aspekt.
Fast unscheinbar, leider nur schwar-weiß, unbearbeitet,
gewährt er denjenigen ihren wohlverdienten Respekt.
Sie erscheinen als Foto, locker zusammengestellt, nummeriert,
für sie selbst eher ein kleiner Augenblick, kurz vor Feierabend.
Der Content-Auto muss aber deren Bedeutung mindestens ahnen,
wenn nicht sogar kennen. Während niemand bereit zu sein scheint,
diesen Bereich der menschlichen Wertschöpfung
UNMITTELBAR mit den Bauwerken zusammenzustellen,
verknüpft er Geschichte mit der Zukunft.
Er beschränkt sich nicht auf das Hauptthema, die einzelnen Bauwerke.
Rein sachbezogen präsentiert er ihrer Einbindung in die (historisch-konkrete) Umwelt,
ohne die Substanz-Arbeit zu unterschlagen. Mit diesem Ansatz scheint es ihm
ausreichend wichtig gewesen zu sein, denjenigen ein Antlitz zu geben,
die weder am Gebäude, noch bei der Eröffnung, weder bei Hochrufen im Saal
noch bei stehenden Ovation so gefeiert werden wie der FC Bayern M.,
vom Entgelt/Lohn/Gehalt, Lohnsteuerklasse mal ganz zu schweigen.
Nach getaner Qualitätsarbeit, nach der Abnahme usw. bleibt wenig Zeit
für Sentimalitäten. Alle verabschieden sich für neue Herausforderungen.
Und irgendwann passiert es: Man klickt sich durchs Netzt, blickt auf Fotos
bzw. Orte der früheren Wertschöpfung, Und schont schließt sich der Kreis:
Ein Bauwerk, seine Umwelt und auch die schließlich fixierte,
endgültig eingebrachte, auf Dauer vergegenständlichte,
die menschlich-substantiellen Arbeit soll eine Funktion, einen Nutzen,
irgend etwas im Unterschied zum Eiffelturm hervorbringen.
Schließlich problematisiert der content-Verfasser das involvierte Bau-Risiko:
Ein Bauwerk kann sowohl als Leuchturm eine Region ausstrahlen
als Prachtbauwerk überdauern, oder eben als Bauruine vegetieren.
Das Team der Wertschöpfer wird sich diesen Luxus des Dornröschenschlaf
allerding nicht erlauben können. Vielleicht können sie damit leben, dass sie
in keinem Ehrenbuch ein Stadt erscheinen. Was nicht zu akzeptieren ist, niemals.
Dogmatisch?
Nein. Lediglich die Einbindung, die Absicht, die Ausrichtung ist immer relevant,
niemals das oder ein Dogma.
Beweis: Begeisterung für einen Song vom Peter Fox. Er darf es sich gerne
schon mal erlauben, beim Schreiben und Singen seines Songs „Haus am See“
die eigentlichen Wertschöpfer mit einem Augenzwinkern zu ignorieren.
Und diese singen u.U. sogar mit.
Der Conten-Verfasser hat dieses freiheitliche, künstlerische berechtigte Augenzwinkern,
durch einen Lichtblick vervollständigt, der die Welt erhellt. Vergesst niemals diejenigen,
denen ihr alles verdankt. Eltern, Großeltern, hilfsbereite Freunde und miemals die Wertschöpfer.
In diesem Sinne:
1200 € Mindestrente, eine wirtschaftlich akzeptale Mietpreisbremse,
und sofortige Erdöl-und Gaslieferung für ganz Westeuropa aus Schwedt
(Eid von Buchenwald ist ein Eid zur Vernunft, zur Erkenntnis, zur Zukunft).
Mit sprudelnden Steuereinnahmen zieht neues Leben ein,
erhalten die vom Content-Verfasser dargestellten Objekten, ihrem Umfeld
und den interessierten Menschen eine neue Ausrichtung.
Neue Fotos zu knippsen, einzupflegen, vielleicht sogar mit youtube o. ticktock
zu ergänzen, grandiös. Viel Erfolg.
Falls möglich, irgendo in irgendwelchen online-Archiven wird sich ja wohl noch ein regionaler Durchschnittswert für die Bausumme (keine mieterbezogenen Betriebskosten)
von WBS-70-Wohnungen finden lassen, historisch konkret 1989 in DDR-Mark.
Warum ist das wichtig?
10 % der heutigen Mieteinnahmen sollten idealerweise von der Monatsmiete von kommunalen Wohnungsgesellschaften einen Fonds der Bundesbank o. eines gemeinnützigen Rentenversicherungsverein fließen, um den namentlich registrierten Wertschöpfenden
oder seinen Nachfahren ein Mal jährlich zu seiner unpfändbaren Zusatzrente bis zur Auszahlung auf dem Laufenden zu halten. Damit wäre endlich einer von vielen gigantischen Fehlern im Einigungsvertrag zum Vorteil von systemrelevanten Banken und zum Nachteil der Wertschöpfenden, die der Content-Gestalter wohlwollend nicht vergessen hat, korrigiert.
Sehr geehrter Herr Wingert,
vielen Dank für Ihr umfangreiches Statement. Ich versuche mich nach dem regionalen Bausummendurchschnittswert von WBS 70- Bauten zu erkundigen und werde zeitnah berichten.
Viele Grüße aus Neubrandenburg
Rüdiger Dec
Freundliche Erinnerung,
gibt es schon neue Links zu den regionalen Bausummendurchschnittswert von WBS 70- Bauten,
idealerweise pro Standort u. p. a..
Grundrisse per Link anbieten, 03-D-Grundrisse wären der i-Punkt.
Viel Erfolg und alles Beste.
MfG V. Wingert