Wanderung durch das Brodaer Holz

Von Belvedere zum Jahnstein

Unser 8 Kilometer Rundweg beginnt und endet am Parkplatz Broda. Wir folgen dem Pfad „Grüne Runde“ steil Berg auf durch den Buchenwald. Auf dem Höhenrücken angekommen, lichtet sich der Wald und wir erblicken Belvedere. Erhaben thront der einem griechischen Göttertempel nachempfundene Bau über dem Tollensesee. Unser Blick schweift von der Konzertkirche bis zum Aussichtsturm Behmshöhe über den nördlichen Zipfel des Tollensesees. Nachdem wir schöne Fotos von Belvedere und dem Seeblick geknipst haben, wandern wir ca. 500 Meter entlang des Weges und wählen den Hohlweg nach links hinab zum Tollensesee. Nun geht es immer nach Süden bis zum Jahnstein. Der Aufstieg über die betagte Naturtreppe zum Gipfel ist mühsam. Beschwerlich waren auch die Turnstunden – Geländespiele, Klettern, Schwimmen und Ringen , die Friedrich-Ludwig Jahn ( er war als Hauslehrer „Fritz“ von 1802-1804 bei Baron Baron LeFort tätig) seiner jungen Anhängerschaft auferlegte. Bis zu diesem Ort führten Ihn damals seine Leibesübungen mit Neubrandenburger Knaben- im Winter, wie im Sommer. Damals hätte es keiner geahnt, dass heute in jeder modernen Schule dieser Welt Sport unterrichtet wird. Der Jahn- Gedenkstein wurde 1928 aufgestellt. Auf der Rückseite ist das Turnerkreuz (die Insignien des Wahlspruches der Deutschen Turnerschaft) eingemeißelt: Frisch, fromm, fröhlich, frei. Etwas gebildeter steigen wir hinab, gehen noch ein kleines Stück und erreichen den Strand von Buchort. Ein herrlicher Seeblick auf das Stadtpanorama Neubrandenburgs lädt zum verweilen ein. Buchort ist FKK-Strand- wer im Sommer also seine Badekleidung nicht dabei hat – kein Problem!

Für unseren Rückweg wählen wir den schmalen Ufer- Pfad. Dem Wanderer eröffnen sich im Uferwald ganz neue Perspektiven- riesige Buchen, im Schilfgürtel schnattern Enten und Blessrallen, Spechte hacken an Bäumen rum, Ringelnattern schlängeln sich über unseren Weg… und der Schatten, der uns erfasst, kann durchaus eine Eule gewesen sein.

5km liegen nun hinter uns- wir belohnen uns mit einem schönen Blick von der Aussichtsplattform Broda. Nun gehen wir durch das Strandbad Broda. Hier warten sehr kreative Spielplätze auf unsere jungen Erdenbürger- von der klassischen Kletterspinne über Trampolin, Wasserspielplatz bis hin zu einer Riesenrutsche. Es gibt in den Augen von uns Erwachsenen schöne Spielplätze, aber werden diese auch von unseren Kindern bespielt und angenommen? Broda weckt die Spielphantasie eines jeden Kindes- vielleicht werden Sie, lieber Leser, auch noch mal jung? Spielen und Wandern macht hungrig und durstig- Zeit, sich gedanklich mit der Speisekarte zu befassen. In der näheren Umgebung warten Das Bootshaus , Cafe Venezia am See, Forellenhof Uthoff oder am Ausgangspunkt unserer Wanderung das Cafe Broda auf Gäste. Der hungrige Wanderer sollte im Vorfeld abklopfen, ob die jeweilige Lokalität saisonbedingt geöffnet hat! Spätestens an der großen Bogenbrücke müssen wir uns entscheiden, ob oder was und wo wir essen möchten. Unsere Wanderung setzen wir entlang des Ölmühlenbaches bis zum Wehr fort. Wir überqueren das Ölmühlenbachwehr und wandern entlang eines kleinen Fließes, der die Forellenzucht mit Wasser versorgt, zurück ins alte Dorf Broda. Den Parkplatz schon in Sichtweite, steigen wir nochmals kurzentschlossen zum Amtshaus Broda empor. Hier stand das Prämonstratenkloster Broda. Der riesige Einflussbereich des Klosters erstreckte sich über Neustrelitz bis an die Müritz und war für die Christianisierung Mecklenburgs und die Stadtgründung Neubrandenburgs überaus bedeutsam. Leider können Besucher die im Keller noch vorhandenen Kreuzrippengewölbereste des mittelalterlichen Kloster Brodas nicht begutachten. Wir umrunden das Amtshaus und erhaschen nochmals einen sehr schönen Blick auf den Tollensesee. Am Ende des Weges stehen 52 Meter Höhenunterschied in unserer Statistik. Wenn das Cafe Broda geöffnet ist, sollten Sie mit dem Genuss eines hausgebackenen Kuchen und einem Käffchen diese schöne Wanderung ausklingen lassen.