einer der bedeutendsten Englischen Landschaftsgärten in Mecklenburg

Ein Spaziergang durch den Schlosspark von Hohenzieritz

Sie möchten vielleicht einen kurzweiligen Spaziergang machen? Dann fahren Sie doch mal nach Hohenzieritz! Geschichte, Gartenkunst, Architektur und Landschaft verbreiten auf diesem Flecken Land einen besonderen Charme. Schloss Hohenzieritz war seit 1794 der Sommersitz des Strelitzer Großherzogs Carl II . Am 19.7.1810 starb hier bei einem Kurzbesuch seine Tochter, die Preußische Königin Luise.

Ob nun Botanikliebhaber, Royalist oder Wanderer- es gibt genügend Gründe, warum wir nach Hohenzieritz fahren. Unsere Anreise erfolgt mit dem Auto- direkt neben dem Schloss gibt es einen gebührenfreien Parkplatz. Unsere erste Station ist die kleine runde Dunckelberg-Schlosskapelle mit Ihrem außen stehenden Glockenturm. Anschließend begeben wir uns zum Schlosshof. Das Schloss mit seinen Kavaliershäusern und dem Rondell wurde im Laufe der Epochen mehrmals umgebaut. Wer mag, der kann für einen kleinen Obolus das Sterbezimmer von Königin Luise besichtigen. Schloss Hohenzieritz ist zugleich Sitz der Müritz- Nationalparkverwaltung und kann darum nicht von innen besichtigt werden. Dafür ist der Schlosspark ganzjährig geöffnet. Wir gehen rechts neben dem Schloss durch eine kleine Pforte und gelangen in den Park. Bis zum Luisentempel ist es nicht weit. Der Gedenktempel wurde 1812-1815 von Christian Phillipp Wolff an einer Stelle errichtet, an der sich Königin Luise zu Lebzeiten am liebsten aufhielt. Der gesamte Park von Hohenzieritz trägt die Handschrift des englischen Gartenbaukünstlers Thompson. Was verbindet denn England mit Mecklenburg-Strelitz ? Die Schwester Herzog Carl II, Sophie-Charlotte, war mit dem englischen König Georg III vermählt. So ist es zu erklären, warum der Historiker Thomas Nugent für das Britische Empire über das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz berichtete und warum ab 1776 Archibald Thompson in Hohenzieritz den Park in einen englischen Landschaftsgarten verwandelte. Das, was der Besucher in der Gegenwart erwandert ist jedoch nur ein Bruchteil des Gesamtkunstwerkes. Der damalige Landschaftspark reichte über Prillwitz bis zum Höhenrücken von Usadel. In Prillwitz stand noch kein Jagdschloss- der ehemalige slawische Burgberg wurde zum Schneckenberg umgestaltet. Auf ihm errichtete man, flankiert von 4 Linden ein Pavillon. Die damaligen bis zum Schloss Hohenzieritz reichenden Sichtachsen sind längst zugewachsen. Vorbei an Alpakas und Wasserkaskaden, wandern wir ins Tal und erblicken ein eingezäuntes Denkmal. Es erinnert an die 2 verstorbenen Gemahlinnen und früh verstorbene Kinder des Herzogs Carl II. Je nach Jahreszeit sollte der Wanderer nun seinen Rückweg wählen. Im Herbst kann man getrost den Weg weitergehen und den nördlichen Gartenteich tangieren. Im Sommer ist der kleine Rosengarten jedoch ein Muss. Am Schlusspunkt unserer Wanderung schreiten wir auf der Gartenseite des Schlosses die doppelläufige Freitreppe hinauf und genießen unter dem Wappen des Herzogtums von Mecklenburg-Strelitz nochmals die herrschaftliche Idylle. Was der sensible Betrachter innig spürt, sind durch Kontrast und Überraschung gedichtete Szenen, in denen damals wie heute alles- Bäume, Felder, Gebäude, ja selbst das Weidevieh- eine Rolle spielt. Der Schlosspark von Hohenzieritz ist in Mecklenburg einer der ältesten und zugleich bedeutendsten Parks im englischen Stil.