Tollensesee, Sportler, Wanderer, Volksfeste und viele Plastiken

Skulpturenwanderung durch den Neubrandenburger Kulturpark

Um das Jahr  1850 begann der Neubrandenburger Verschönerungsverein einen Park im sumpfigen Werderbruch anzulegen. 1904 verlängerte man die Goethestraße durch einen Promenadenweg bis zum Badehaus. Im 1. Weltkrieg gruben Kriegsgefangene zur Entwässerung des Werderbruches mehrere Gräben. Der ca. 36 ha große Kulturpark in seiner jetzigen Form entstand von 1969- 1975. Heinrich Krebber war der leitende Landschaftsarchitekt. Der Werderbruch ,zwischen Gätenbach und Oberbach, wurde mit Bauschutt der im 2.Weltkrieg zerstörten Innenstadt verfüllt. Spielplätze entstanden, Kunstwerke, Plastiken, Stadthalle und Festwiese ergänzten den Park zum Kulturpark, so wie wir ihn heute kennen. Der Kulturpark am Tollensesee ist ein bei Spaziergängern, Sportlern und Kindern beliebtes Naherholungsgebiet.Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, doch auf unserer heutigen Wanderung folgen wir nur der Kunst und wandern von Skulptur zu Skulptur. Werden wir alle Kunstwerke entdecken? Start und Ziel ist der Großparkplatz Jahnsportforum/ Stadthalle; unserer heutige Weg ist Kunst.

„Kiebitze“

Der neu gestaltete Spielplatz am Messeplatz ist eigentlich nie leer. Ein Trimm Dich Pfad lockt viele Leute an.

Die zwei junsteinzeitlichen Steinkisten stammen ursprünglich aus dem Stargarder Bruch und aus dem Datzetal. Sie wurden in den Kulturpark umgesetzt.

Die „Badenixe“ von Wilfried Fitzenreiter entstand 1984.

Anlässlich des 725 jährigen Stadtjubiläums bekam Neubrandenburg im Juni 1973 eine Wasserfontaine. Ihr Wasserstrahl erreichte damals gigantische 60 Meter.

Neubrandenburg hat auch eine Freiheitsstatue ! Wer es nicht glaubt, der möge genau den Kran am Segelverein Neubrandenburg begutachten. In der Ferne leuchtet Belvedere.

„Mutter und Kind“ von Karl Rätsch

Auf Initiative der Bürgerstiftung Neubrandenburg werden unansehliche Schaltkästen mit bunten Motiven neu gestaltet. Eine gute Idee, welche das Stadtbild von Neubrandenburg schöner macht.

Senta Baldamus schuf im Jahre 1987 die „Handballerinnen“ .

Als der Kulturpark entstand, wurden viele seltene Gehölze und Bäume gepflanzt. Leider sind durch mangelhafte Pflege, aber vor allem durch den Anstieg des Grundwasserpegels viele Pflanzen eingegangen. An einigen Bäume wurde ein kleines Schild mit der Baumbezeichnung und dem korrekten botanischen Namen angenagelt. So kann man zwischen den Skulpturen auch seinen persönlichen Wissensschatz vergrößern.

Direkt am Parkhotel, unterhalb der Terasse des Restaurants  La Paz steht das Bronzerelief „Liebespaar“. Vom Otto-Vitense-Weg sieht man nur die runde Rückseite- kunstbegeisterte Wanderer müssen über den Rasen gehen. „Liebespaar“ ist ein Werk der Künstlerin Dorothee Rätsch.

Die „Sonnenuhr“ ist eine Kupferarbeit von Gerd Werner. In Kombination mit Gräsern, Blumen, Wiese, Villa und Stadttor gibt diese futuristische Skulptur mit römischem Ziffernblatt stets ein tolles Fotomotiv her. Leider schien heute keine Sonne…. aber dem Glücklichen schlägt ja nie die Stunde.

Der stehende Akt „Evi“ wurde 1974 vom Bildhauer Gerhard Rommel geschaffen.

Der „Kinderchor“ singt seit 1973 am Kulturparkeingang. Zusammen mit dem Pfau ist die Plastik ein Kunstwerk der ersten Stunde. Gleich neben dem „Kinderchor“ steht das Eispavillion. Hier gibt es leckeres Softeis.

Insgesamt 3 Wassersäulen stehen am nördlichen Kulturparkeingang(Ecke Otto-Vitense-Weg/ Neustrelitzer Straße). Die Säulen sind beleuchtet und haben eine Kurbel. Wenn man an der Kurbel dreht, entsteht ein großer Wasserstrudel.

Die „Lesende“ von Karl Rätsch.

Die „Vogeltränke“ steht im Moorbeetgarten. Eine Betonarbeit von Dorothee Rätsch aus dem Jahre 1979.

Brunnen mit Mühlstein im Moorbeetgarten. Im Hintergrund die „Vogeltränke“.

„Fabeltier Pfau“ wurde 1973 vom Künstler Gottfried Schüler erschaffen. Der Betonvogel steht für moderne DDR-Kunst. Dieses Kunstwerk ist absoluter Kult, denn der Betrachter, ob jung oder alt, ob gebildet oder nicht sieht in diesem Kunstwerk das, was es ist: Einen Pfauen. Der Zahn der Zeit nagt am Pfau- er hat es verdient, restauriert zu werden.

Die „Liegende“ von Rainer Muhrbeck ist aus Sandstein. Unscheinbar fristet sie ein Schattendasein im Zentrum des Kulturparkes.

„René“ von Karl Rätsch

Im Kulturpark gibt es viele Plätze, an denen Bänke zum Verweilen auffordern.

„Begrüßung“ Vater und Kind (Bronze 1969) von Karl Rätsch.  Die Bronzeplastik stand ursprünglich in der Innenstadt und wurde erst in den 1990er Jahren im Kulturpark aufgestellt.

1977 wurde im Werderbruch das Gasthaus “ Karelia“ im Stile einer Finnhütte errichtet.

Vor dem Ponyhaus liegen zwei alte Mühlsteine.

Das Ziegengehege ist immer einen Besuch wert.

Das Ponyhaus wurde im Stil eines reetgedeckten Strandhauses erbaut.

Direkt neben dem Ponyhaus befindet sich der Verkehrsgarten. Alle, wirklich alle Neubrandenburger Kinder kommen hier her, um für ihre Fahrradprüfung gefahrlos zu üben. Je mehr Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, um so aufregender wird es.

Die „Generationenbank“ wurde durch Fördergelder finanziert und 2021 aufgestellt.

Die „Wölfin“ von Walter Preik, einem sehr bekannten Bildhauer aus Waren, schaut seit 1989 auf den Tollensesee.Viele Betrachter halten das Geschöpf im ersten Moment für einen Bären.

Die „Lange Bank“ von Gerd Frick wurde im Juni 2021 von Vandalen zerstört. Ein langer Eichenstamm war in den Stein eingefasst und schwebte mit imposanten  8 Längenmetern, nur vom Stein gehalten, über der Erde. Auf dem restlichen Banktorso  sitzend, kann man in den Morgen und Abendstunden die Herrlichkeit des Tollensesees genießen.

Der „Stier“ von Franz- Ulrich Poppe gab dem Spielplatz seinen Namen. Seit 1976 ist jedes Neubrandenburger Kind und so manch kletterwütige Erwachsene auf dem Stier geritten. Die Beton- Spielplastik ist Kult, Spielgerät und Kunst zugleich.

Giraffe, Dumbo, ein riesiger Drache und Sand begeistern viele Kinder.

Zwischen Badehaus und Segelverein liegt schon viele, viele Jahre ein alter Baumstamm. Wenn Sie, lieber Leser, ein Jahr später hier erneut vorbei kommen, wird der Verfall fortgeschritten sein. Seltene Käfer leben in seinem Inneren, Pilze, Moose und Flechten zersetzen das Holz…. mit dem Ende des Baumstammes endet auch unsere Wanderung.