Über einen weißen Anemonenteppich durch die Buchenhallen des Tollensesees

April- Wanderung in die Anemonenblüte

Jedes Jahr im April zeigt sich ein großes Wunder der Natur: Die Anemonenblüte. Wer sie erleben möchte, dem empfehle ich zwei Regionen : Die Buchenwälder von der Hintersten Mühle bis zur Papiermühle oder die großen Buchenhallen an den Ufern des Tollensesees. Es gibt da sehr viele Wanderpfade, Möglichkeiten und Varianten – heute ist ein Naturerlebnis ohne Plan unser Ziel. Wir fahren mit dem Auto oder Fahrrad bis ans Ende vom Augustabad und beginnen die Wanderung direkt hinter der letzten Villa, am Nordic-Walking-Pfad-Schild . Das wird vorsorglich von uns abfotografiert, so dass wir stets eine Orientierungskarte dabei haben. Wohin wir wandern?- Lassen wir uns doch heute einfach treiben… und wählen zwischen rotem, blauem oder schwarzem Pfad. Mein Top-Favorit ist die schwarze und damit schwerste Variante. Ich wandere munter drauf los. Der Wanderer muss sich nicht strikt an die ausgeschilderte Route halten- das ist mehr der Anspruch vieler Nordic- Walker. Wir genießen statt dessen den weißen Blumenteppich und die Geräusche des Waldes. Die Natur erwacht und in dem Wissen, dass der erholsame Aufenthalt im Wald pro Stunde unser Leben um 10 Minuten verlängern kann, wandeln wir über Berg und Tal. Vorsicht: Die Höhenunterschiede sind wirklich extrem. Nehmen Sie sich Zeit und legen ruhig öfters eine verdiente Verschnaufpause auf einer der zahlreichen Naturholzbänke ein! Im April hat sich das Blätterdach des Waldes noch nicht entfaltet, so dass wir bei ruhigem Verhalten immer wieder andere Waldbewohner beobachten können. Spechte, Meisen und Amseln bevölkern den Wald; mit viel Glück entdecken wir auch ein Eichhörnchen oder ein Reh. Viele Buchen sind wirklich stattliche Exemplare- sie stehen den Heiligen Hallen bei Lüttenhagen (Feldberger Seenlandschaft) oder den Buchen im Serrahner Teil des Müritz- Nationalparkes in keinster Weise nach! Neben der Naturherrlichkeit gibt es jedoch auch Suhlquelle oder die Außenmauer des Stasi-Gebietes und alte Wachtürme zu entdecken. So kommt jeder auf sein Aha- Erlebnis inmitten des Waldes. Irgendwann erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Rundwanderung. Wir sind erschöpft, erfüllt und frei im Herzen. Ich für meinen Teil gehe jede Wette ein, dass Sie, lieber Leser, gewiss beim nächsten Mal auf einer anderen Nordic-Walking-Farbe wandeln werden!