1850 standen, so wird berichtet, vermutlich nur 10 Häuser außerhalb der Stadtbefestigung. Erst 1863 wurde in Neubrandenburg eine seit dem Mittelalter bestehende Torsperre aufgehoben. Die Ackerbürgerstadt Neubrandenburg erlebte mit dem Eisenbahnanschluss seit 1864 einen wirtschaftlichen Aufschwung und wahren Bauboom. Mit Eisenbahn und Industrie entstanden rings um den Wall repräsentative bürgerliche Villen, umgeben von idyllischen Gärten.
Die Straßen und Wege am heutigen Friedrich-Engels-Ring hatten viele Namen und Umbenennungen in den verschiedensten politischen Phasen Mecklenburgs: Aus der ursprünglichen 1.-5. Wallstraße wurden Elisabethstraße, Adolf-Friedrich-Straße, An der Linde, Moltkestraße und Schützenwall. In der DDR durfte es keine „reaktioäre“ oder „feudalistische“ Straßennamen geben- so wurden Elisabeth & Adolf Friedrich-Straße in Rudolf-Breitscheid-Straße und die Moltkestraße in Berliner Straße umbenannt. Zum 160. Geburtstag von Engels wurden von der SED-Regierung die Straßen des Neubrandenburger Ringes einheitlich in „Friedrich-Engels-Ring“ umbenannt. Mit dem Bau des ehemaligen Rat des Bezirkes (heute Rathaus) und der 3-spurigen Einbahnstraßenregelung des Ringes wurden zwischen 1967 und 1969/70 zahlreiche historische Villen einfach weggerissen. Damit verlor das im 2. Weltkrieg zerstörte Neubrandenburg ein großes Stück seiner Idendität.
Der Friedrich-Engels-Ring als Knotenpunkt von B96, B104, B192 und städtischen Autoverkehr, zählt am Pferdemarkt 35.000, manchmal bis zu 70.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag. Der Ring ist somit die vielbefahrenste Straße Norddeutschlands. Wollen Sie von einem Neubrandenburger Stadtteil in einen anderen gelangen, so müssen sie unweigerlich über den Ring fahren- das ehemals moderne Einbahnstraßenverkehrskonzept aus den 1970er Jahren entwickelte sich mit wachsendem Verkehrsaufkommen immer mehr zur Archillesferse der Stadt. Die Autofahrer stehen im Stau.
Wohl gemerkt: Richtiger Stau entsteht nur zur Hauptverkehrszeit, bei Unfällen oder Bauarbeiten. Doch obwohl in Neubrandenburg zwischen 20:30 Uhr und 06:00 Uhr die Bürgersteige „hochgeklappt“ werden, stehen Kraftfahrer an den Ampelanlagen viel zu häufig in der roten Welle. Ob Tag oder Nacht- das ständige Bremsen und Beschleunigen an den Ampelanlagen erzeugt eine unnötige Menge Feinstaub, giftige Abgase und viel Lärm. Ein alternatives Verkehrskonzept oder die Einführung intelligenter stadtübergreifender Verkehrsleiteinrichtungen scheiterte aus verschiedensten Gründen. Ein wesentlicher Grund ist jedoch, dass man an altem lieber fest hält und neues alt baut: Die innerörtliche Umgehungsstraße ist mit Ampeln und langen Wartezeiten gespickt, hat keine kreuzungslose Anbindung und endet mitten in der Stadt…. So steht auch hier der Autofahrer stets im Stau. Doch zurück zum Friedrich-Engels-Ring und zu den vielen schönen Villen, an denen die meisten Verkehrsteilnehmer achtlos vorbeirasen. Es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen- kommen Sie, lieber Leser, doch einfach mit!
Tip: Damit sie nicht all zu sehr unter Verkehrslärm und Abgasen leiden müssen, bleiben sie auf dem Wall!
Du solltest dein Hobby zum 2. Beruf machen. Ich danke dir für deine informativen Berichte. Klasse! Muss wieder einmal nach NB kommen. Schönes Pfingstfest. Bleibt gesund und viele Grüße Rudy
Danke für die Blumen. Neubrandenburg freut sich über jeden Gast.
Viele Grüße
Rüdiger
vielen Dank für die Bilder !
zum Friedrich Engels Ring 49 ,
ich bin 1966 im Mütterheim Hilde Coppi geboren worden ,
da muss es wohl dort noch existiert haben mit der Adresse Berliner Straße 7
Gruss Mirco
Hallo Mirco,
schön, dass Du auf meiner Homepage gelandet bist…. ich werde erst mal mit Deinen Infos meinen Bericht erweitern (Berliner Str.7) und meinen Rechtschreibfehler von Coppie auf Coppi ändern!
Viele Grüße aus Neubrandenburg!
Rüdiger Dec
Schön guten Abend, ich habe eben auf der interessanten Seite gestöbert und im Friedrich Engelsring 23 sitzt Rechtsanwalt Leonhard und Frau Ulrike und Herr Wolfgang Bockamp.
In Nummer 48 war das Wehrkreiskommando, vorher Internat der EOS und in Nr. 46 nebenan war KD drin, die haben auf der Hofseite einen Kellereingang für die Zellen gebaut.
Sonst sehr Interessant und informativ und viel Arbeit reingesteckt.
Gruß Gerhard
Hallo Gerhard,
danke für die Tips! Mit dem Friedrich Engels Ring 23 gucke ich mir nochmals an…. W.Bockamp ist doch auch Rechtsanwalt? Das werde ich bis zum Wochenende berichtigen.
In Nummer 47 war meiner Meinung nach definitiv das Wehrkreiskommando( das Haus rechts von der Mitteltreppe). Was bedeutet KD?
Bin schon auf Ihre Antwort gespannt.
Viele Grüße
Rüdiger Dec