Montagsspaziergänger haben ihren Kompass verloren

Wie jeden Montag versammelten sich Spaziergänger am 16.Mai 2022 auf dem Neubrandenburger Marktplatz. Roberts Rede handelte 4 Minuten vom Ukrainekrieg, über Russland und Demoauflagen, die die Versammlungsbehörden in Hannover aufstellten. Ganz am Ende, für anderthalb Minuten, wurde dann der Fakt beleuchtet, dass über 6000 ungeimpfte Menschen in Mecklenburg-Vorpommern aus dem medizinischen Bereich nicht geimpft sind. viertorestadt. de zählte 4 Transparente, die sich gegen die Covid- Impfung bzw. sich gegen Impfzwang richteten. Diese Meinungsäußerungen gingen im Meer von blauen Flaggen mit weißen Friedenstauben, ukrainisch/russische Herzchenflaggen mit zentrierter Friedenstaube, Anti-Kriegs und Anti-Waffenlieferungs-Transparenten völlig unter. Die Botschaft der Spaziergänger, wozu auch die Grußbekundungen für andere Städte gehörten, ist eine völlig andere geworden. Wenig erinnert an die Kernbotschaft der ursprünglichen Protestbewegung. So ist zu erklären, weshalb am Montag nur noch 186 Spaziergänger (unverbindliche Zählung durch viertorestadt.de ) auf den Marktplatz kamen. Die Spaziergänger zählten 220-230 Teilnehmer. Die Polizei hingegen war in bewährter Anzahl vor Ort, um die Demonstration zu begleiten. Allerdings schauten die im gesamten Innenstadtgebiet stark präsenten Polizeikräfte großzügig über 2 Ereignisse hinweg. Das waren zum einen biertrinkende Personen, die lautstark grölend, von einem bellenden, großen schwarzen Hund unterstützt, auf der HKB-Treppe saßen und die Versammlung durch ihr Handeln sichtlich störten. Es waren zum anderen zwei Motocross-Fahrer, die mit Vollgas auf der Treptower Straße ( zwischen C&A und dem Marktplatzcenter), also in der Fußgängerzone, umherfuhren. Unabhängig vom Montagsspaziergang waren und sind das Dinge, die oftmals von Bürgern, Anwohnern und sogar von Ratsmitgliedern(Befahrung und Parken in der Fußgängerzone) kritisiert wurden. Wollte, konnte oder sollte die Polizei nicht handeln? Doch zurück zu den Montagsspaziergängern. Während beim medizinischen Personal und Feuerwehrmännern Schreiben ins Haus flattern, ihren Impfstatus unter Androhung von 2500€ Bußgeld preiszugeben, während es auf der letzten Gesundheitsministerkonferenz erneut zu Forderungen kam, die Maßnahmen im Herbst zu verschärfen, während einige Bundesländer nunmehr für eine Impfpflicht ab 60 votieren, in diesem Moment haben die Spaziergänger ihren Kompass verloren. Als über 3200 Menschen an den Spaziergängen in Neubrandenburg teilnahmen, da wurde gegen die Impfpflicht, gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht, gegen Zensur, gegen den Lockdown, gegen Maskenzwang, für Versammlungsfreiheit, für die Wiederherstellung der Grundrechte demonstriert. Deutschlandweit war die Protestbewegung so stark, dass im Bundestag die allgemeine Impfpflicht keine Mehrheit fand. Das war ein großer Erfolg der Bürgerbewegung, doch es folgte bisher keine notwendige Aufarbeitung. Nach wie vor sind die C 19-Impfstoffe bedingt zugelassen, nach wie vor verursachen diese Impfstoffe schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tode und nach wie vor fordert Gesundheitsminister Lauterbach weitere Boosterimpfungen. Unser Gesundheitsminister will die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung verhindern. Nach 2 Jahren war genügend Zeit, mit objektiver Zahlenstatistik zu belegen, welche Wirkung die gesamten Corona-Maßnahmen der Regierung hatten, wie die Impfstoffe gegen Corona tatsächlich wirken und in der Quintessenz gehört das Infektionsschutzgesetz auf den Prüfstand und es müssen Konsequenzen gezogen werden. Es muss gesagt werden, dass Erik Malottki, wie die Mehrzahl der SPD-Bundestagsmitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern, am 7.3.2022 für eine Impfpflicht votierte. Es muss gesagt werden, dass die Schreiben an das medizinische Personal nicht vom zuständigen Gesundheitsamt verschickt wurden, sondern vom Landratsamt Mecklenburgische Seenplatte, deren Landrat Heiko Kärger (CDU) ist. Es muss gesagt werden, dass in vielen öffentlichen Behörden, aber auch in einigen Firmen versucht wird, mittels Hausrecht weiterhin 3G-Regelungen durchzusetzen. Es muss gesagt werden, wer Maske tragen will und sich impfen lassen will, der soll es tun, denn es ist seine persönliche Entscheidung. Doch es muss gesagt werden, dass bisher alles eingetreten ist, wovor die Spaziergänger gewarnt hatten und wogegen sie demonstrierten. Es muss gesagt werden, dass die Gewaltenteilung versagt hat, denn weder die Medien sorgten für kritische Aufklärung, noch fällten die Gerichte als Hüter des Grundgesetzes Urteile, die dem Handeln der Verantwortlichen Einhalt geboten. Es gab oftmals zu harte polizeiliche Maßnahmen gegen Corona-Demonstranten. Das alles verlangt sachliche, emotionslose Aufarbeitung. Genügend Themen, doch die Spaziergänger haben ihren Kompass verloren. Selbst der Nordkurier berichtet schon einige Wochen nicht mehr über die montäglichen Spaziergänge.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Willi Lehmann

    Hallo Rüdiger Dec,

    Ich bin Willi Lehmann, einer der Organisatoren der Montagsspaziergänge und ich habe ihren Artikel aufmerksam durchgelesen.

    Im Artikel steht:

    „Es muss gesagt werden, dass Erik Malottki, wie die Mehrzahl der SPD-Bundestagsmitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern, am 7.3.2022 für eine Impfpflicht votierte. Es muss gesagt werden, dass die Schreiben an das medizinische Personal nicht vom zuständigen Gesundheitsamt verschickt wurden, sondern vom Landratsamt Mecklenburgische Seenplatte, deren Landrat Heiko Kärger (CDU) ist. Es muss gesagt werden, dass in vielen öffentlichen Behörden, aber auch in einigen Firmen versucht wird, mittels Hausrecht weiterhin 3G-Regelungen durchzusetzen. Es muss gesagt werden, wer Maske tragen will und sich impfen lassen will, der soll es tun, denn es ist seine persönliche Entscheidung. Doch es muss gesagt werden, dass bisher alles eingetreten ist, wovor die Spaziergänger gewarnt hatten und wogegen sie demonstrierten. Es muss gesagt werden, dass die Gewaltenteilung versagt hat, denn weder die Medien sorgten für kritische Aufklärung, noch fällten die Gerichte als Hüter des Grundgesetzes Urteile, die dem Handeln der Verantwortlichen Einhalt geboten. Es gab oftmals zu harte polizeiliche Maßnahmen gegen Corona-Demonstranten.“

    Das sind alles Dinge, die uns bekannt sind und die wir auch vertreten.

    Gerne laden wir Sie ein, am Mikrophon über diese Themen am 23.05.2022 zu sprechen. Eine Rede sollte erfahrungsgemäß nicht viel länger als 3 Minuten dauern, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erhalten.

    Wir freuen uns über ihren Auftritt, bitte melden Sie sich unter 0151 xxx oder unter lehmannwilli@xxx

    Mit freundlichen Grüßen

    Willi Lehmann

    1. Rudi

      Sehr geehrter Herr Lehmann,
      vielen Dank für Ihr Feedback.
      viertorestadt.de versteht sich als unabhängiger Berichterstatter. Auf meiner privaten Homepage berichte ich über die Stadt Neubrandenburg, über Dinge, die oftmals von den Medien wenig beleuchtet werden, Dinge, welche für Touristen und Bürger dennoch gleichermaßen von Interesse sein könnten. Dazu gehören auch die Montagsspaziergänge und das, was die Menschen auf dem Marktplatz bewegt.
      Als objektiver und unabhängiger Berichterstatter versteht es sich für mich von selbst, für keinen Partei zu ergreifen und keine Rede auf einer Versammlung zu halten; die Glaubwürdigkeit von viertorestadt.de wäre zerstört.
      Rüdiger Dec

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