Auf das historische Neubrandenburg fällt ein falsches Licht
Im Mittelalter wurde Neubrandenburg durch Kerzen, Fackeln und Öllampen des Nachts beleuchtet. Mit dem Zeitalter der Dampflok und den städtischen Gaswerken erleuchteten Gaslaternen die Nacht. Nach dem Bau der Überlandzentrale eroberte schließlich elektrisches Licht seinen Siegeszug auch in Neubrandenburg. All diese Lichtquellen verbreiteten einen warm leuchtenden, goldenen Schein und drangen tief ins Herz und in die Seelen der Neubrandenburger Bewohner. Inzwischen verdrängen überall kalte, leblose LED- Leuchtmittel die historischen Leuchtsignaturen in unserer Stadt.
Dennoch strahlt noch heute entlang der Neubrandenburger Stadtmauer aus schmiedeeiserne Laternen historisch anmutender Lichterschein. So wird die in Norddeutschland am besten erhaltene Wehranlage des 13. Jahrhunderts in ein stimmungsvolles Licht gehüllt. Ein abendlicher Spaziergang entlang der Stadtmauer und durch die vier Stadttore gestaltet sich so für Einheimische und Touristen zu einem visuellem Leckerbissen. Warmes Licht versetzt den träumenden Betrachter für lange Momente in längst vergangene Zeiten.
Doch am Friedländer Tor, zwischen Haupt- und Vortor, leuchtet seit einigen Wochen kalt-weißes, blau schimmerndes Licht. Dieses Licht ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein absolutes Geht gar Nicht, ein No Go! Vom historischen Neubrandenburg ist nicht viel übrig und darum ist es immens wichtig, unsere noch erlebbare Geschichte im rechten Licht erscheinen zu lassen. Wie positioniert sich der Neubrandenburger Denkmalschutz zum blauen Licht am Friedländer Tor ? Werden unsere Ratsherren oder unser Bürgermeister für ein passendes Leuchtmittel sorgen?