Das Lichterpaddeln 2025 auf dem Neubrandenburger Oberbach begeisterte und faszinierte zugleich
Das diesjährige Lichterpaddeln zog im November 2025 tausende Zuschauer und Fans an. Man flanierte den wunderschön illuminierten Oberbach entlang, genoss dabei Glühwein, Bratwurst und Bier und feuerte die über das Wasser fliegenden Drachen an. Weitere Höhepunkte waren der Laternenumzug mit dem Neustrelitzer Fanfarenzug, das Lichterpaddeln mit den beleuchteten Wanderbooten und den Kinderpaddlern und das abschließende Feuerwerk.
Doch nicht nur über kritischer Infrastruktur und über Flughäfen in Deutschland und Europa wurden unbekannte Drohnen gesichtet, nein, auch über dem Neubrandenburger Oberbach bestand während des Lichterpaddelns der Verdacht eines unerlaubten Drohnenfluges. Gegen 20:33 Uhr unterbrach der Moderator die laufenden Startvorbereitungen sinngemäß mit folgenden Worten: „Wir können nicht starten, weil eine unbekannte Drohne hier rumfliegt. Der Flug unserer SCN- Drohne ist genehmigt. Wir brauchen sie, um das Start-und Renngeschehen zu beobachten und den Rennverlauf einschätzen zu können. Ich appelliere an den unbekannten Drohnenpiloten, seinen ungenehmigten Flug sofort zu beenden!“ Gefühlt eine Minute lang fruchteten die Mahnungen des Moderators überhaupt nicht. Und ja, die Zuschauer sahen in der Nacht über der Kanutrainingsstätte zwei Leuchtsignaturen von zwei Drohnen. „Sollen es etwa schon wieder die Russen gewesen sein?“, säuselte in der Dunkelheit ein Zuschauer süffisant. Dann gab der SCN-Moderator Entwarnung: “Es ist wohl eine Drohne des NDR.“…. Der NDR-Nordmagazin-Bericht (09.11.2025) über das Lichterpaddeln begann mit der Berichterstattung aus der Luft. Kenner der Deutschen Luftverkehrsordnung und Drohnenkritiker könnten nun zumindest die Frage diskutieren, ob ein Verstoß gegen LuftVO § 21 h vorlag ( 100 Meter Sicherheitsabstand beim Flug über Menschenansammlungen). Unter dem Strich löste der „Drohnenvorfall“ bei vielen Beobachtern ein Schmunzeln aus, denn gerade die öffentlich-rechtlichen Sender verbreiten fast täglich Meldungen über ungeklärte Drohnenvorfälle….und nun hat der NDR fast selbst einen „ungeklärten Drohnenvorfall“ ausgelöst. Aus der Ferne darf und kann man jedoch nicht über diesen nächtlichen „ungeklärten Drohnenvorfall“ urteilen, so lange die entsprechenden Genehmigungen, Lizenzen und Typenklassen der eingesetzten NDR-Drohne (Gewicht, Beleuchtung, direkter Blickkontakt des Piloten zur Drohne usw.) vorliegen. Fakt ist auch, dass der NDR über das 5. Lichterpaddeln berichtete, so dass ein berechtigtes Interesse (Reportage) eine Ausnahme laut LuftVO darstellt. Zurück zum 5. Lichterpaddeln! Es waren wirklich viele Menschen gekommen. Wie viele es waren? Das kann viertorestadt.de mit Verlaub nur grob schätzen. Zumindest die 31 Drachen-Crews waren verbindliche 340 Personen, die sich in der Kanutrainingsstätte aufhielten. Ein weiterer Anhaltspunkt für korrekte Besucherzahlen könnten die auf der Festwiese geparkten Autos gewesen sein (für ein Parkticket wurden 3€ aufgerufen). Summa summarum schätzt viertorestadt.de um die 3000, maximal 4000 Besucher. Gefühlt waren es weniger Besucher, als in den Vorjahren. Parkplätze waren im gesamten Oberbach-Viertel rar, denn die Handballer spielten zeitgleich in der Webasto-Arena. Auch hierhin kamen viele Fans.
In der Kanu-Trainingsstätte (Schillerstr.6) standen große Feuerschalen und die gereichten Speisen und Getränke waren preislich attraktiv. Auch musste man nicht, wie in den vergangenen Jahren, lange anstehen. Die Organisation, die Moderation und der Wettkampf wurden wirklich sehr gut bis hin zur Perfektion durchgeführt. Die mobile Ponton- Brücke über den Oberbach gehört als wirkliches Schmankerl auch dazu, denn so gelangte man problemlos von einem Oberbachufer zum anderen, direkt in die Kanu- Trainingsstätte! Gerne lauschten die den Oberbach entlang flanierenden Drachenbeobachter dem Sänger Max Kaschel. Er stand bei klirrender Kälte auf dem Drachenboot-Gelände (Schillerstr.40) und trällerte und sang und verbreitete eine wirklich tolle Stimmung. Während des Wettkampfes kenterten drei Drachen beim Wendemanöver hinter der Oberbachbrücke. Da Drachenboote für den schnellen Geradeauslauf konstruiert sind, war die Radiusgeschwindigkeit in der Wende wahrscheinlich zu hoch. Hinzu kam der Flachwasserbereich an der Bootsinsel. Viertorestadt.de vermutet daher, dass ein Grundkontakt des Ruders das Drachenboot unkontrollierbar machte. Zumindest kann man davon ausgehen, dass wirklich erfahrene Steuermänner am Ruder waren und die Drachen steuerten. Gut, dass die Wasserwacht mit der „Dolina“ an der Wende vor Ort war. Eine Frage steht im Raum: Hatten die Drachen- Crews Rettungs bzw. Schwimmwesten an?
Lichter-Pokalsieger 2025 wurden die KFRG Rostocker Seebären. Platz 2 Auf Platz 3 paddelten die AmaZOOnas Turtles.
Hast du alles gut beobachtet, ich war auch an der KTS, hab dich leider nicht gesehen. Übrigens… mit Schwimmwesten geht paddeln nicht, die würden erheblich behindern. Also ich hab auch schon mehrmals in so’nem Zehner gesessen. Ich habe eine Saison bei den Icebrackern mitgepaddelt und war jedesmal dankbar, halbwegs trocken wieder an Land gekommen zu sein, immer ohne Schwimmweste. Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden
Hallo Ute,
stimmt, Schwimmwesten behindern den Drachenbootpaddler und ja, in der Praxis sieht man auch keine Schwimmwesten. Mit „Schwimmweste“ meine ich weder eine Rettungsweste( diese orangenen ), noch die bei Wasserkontakt selbstaufblasenden Westen, sondern eher Schwimmhilfen ( also auch keine Schwimmnudel 🙂 ). Es gibt für Paddler leichte Westen, die im Fall der Fälle Deinen Körper nur an der Wasseroberfläche halten. Beim Lichterpaddeln ist es dunkel und kalt, das Wasser hat so um die 5-7 Grad, die Lufttemperaturen lagen spät am Abend bei 4 Grad….Temperaturen, die jeden Otto-Normalverbraucher nach 10-15 Minuten entkräftet auf den Seegrund hinab gleiten lassen….ganz anders, wenn der Paddler beim Unfall das Bewusstsein verliert. Dann versinkt er sofort wie ein Stein. Hinzu kommt die Dunkelheit beim Wettrennen.
Gut, auf der gesamten Wettkampfstrecke konnte man auf Grund der geringen Wassertiefe stehen. Auch bin ich der Meinung, dass im Wettkampf alles eine persönliche Entscheidung des Sportlers bleiben sollte…. aber wenn das Boot kentert, wie wir es gesehen haben, kann es auch sehr schlimm ausgehen. Es geht schon damit los, ob alle Crew-Mitglieder vollständig sind- 10 Paddler, 1 Trommler, 1 Steuermann. Darum mein Gedankengang an Schwimmwesten, die wie Du schon geschrieben hast, nicht benutzt werden.
Ich persönlich bin vielleicht 2-5 mal Drachenboot gepaddelt- es ist eine feine Sache. Als Freizeit-Faltboot-Paddler bin ich schon mindestens 2 mal untergegangen/gekentert und bin schon manchem verunglückten Paddler zur Hilfe geeilt. Falls Du die eine oder andere schöne Paddelstrecke suchst (o.k., viele sind für ein Drachenboot nicht so geeignet), dann schaue doch in meine alte Homepage rein:
http://www.wasserwandern-in-mecklenburg.de
Danke fürs Feedback und viele Grüße aus Neubrandenburg
Rüdiger Dec